Ganz offiziell heißen Ampeln im amtsdeutsch Lichtsignalanlagen. Sie regeln den Verkehr in Städten und sie ermöglichen im Normalfall einen reibungslosen Ablauf, im Idealfall gibt es gar die beliebte grüne Welle. Doch die 1924 eingeführten Ampeln stoßen immer mehr Städten und Gemeinden sauer auf, denn die Kosten für Wartung etc. belaufen sich pro Ampel auf ca. 5.000 Euro im Jahr. Eine einfache Kreuzung mit vier Ampeln für den Verkehr und insgesamt acht einfachen Fußgängerampeln kann also leicht 60.000 Euro Wartungs- und Stromkosten verursachen. Nun soll Schluss damit sein.
Alleine die Stadt Köln hat in den letzten Jahren über 200 Ampeln aus dem Verkehr gezogen, mindestens 90 Ampeln sollen folgen. Insgesamt hat die Stadt so die beachtliche Summe von etwa vier Millionen Euro einsparen können und diesem Beispiel wollen immer mehr Städte folgen. Jedoch ist die Ampel kein Auslaufmodell, sie ist lediglich in vielen Bereich einfach überflüssig. An einfachen Kreuzungen reicht ein typisches „Rechts vor Links“ und größere Kreuzungen können bei entsprechendem Platz mit einem Kreisverkehr ausgestattet werden. Gerade Kreisverkehre nehmen in den letzten Jahren vermehrt zu und sind bei den Planern immer beliebter. Die einmaligen Baukosten betragen nur rund 200.000 Euro, eine ständige Wartung und Stromverbrauch ist nahezu ausgeschlossen.
Während Ampeln in der Gelbphase dazu verleiten noch einmal richtig auf das Gaspedal zu treten, wird in einen Kreisverkehr generell mit 30 km/h eingefahren, was somit auch für wesentlich mehr Sicherheit auf den Straßen sorgt. Sicherheit und Kostenersparnis sind die überzeugendsten Argumente den Lichtsignalanlagen ein klein wenig den Kampf anzusagen. In vielen Projekten wurde bewiesen, dass bis zu 60% aller Ampeln komplett überflüssig sind. Gänzlich wird man auf Rot, Grün, Geld aber nicht verzichten können, da es gerade in großen Städten mit mehreren Spuren pro Richtung kaum möglich ist, rechts vor Links oder einen Kreisverkehr einzuführen. Dennoch scheint das Zeitalter der Ampeln gerade alles andere als ein Hoch zu erleben.