Als am 11. März 2011 in Japan die Erde bebte und in ersten Berichten von 13 Toten die rede war, hat sich die Situation am Tag 4 nach dem Mega-Beben und dem verheerenden Tsunami weiter verschärft. Die Zahl der Toten geht in die Tausende, die Infrastruktur ist in weiten Teilen des Landes vollkommen zerstört, Hunderttausende Menschen sind obdachlos und eine eventuelle Atomkatastrophe lässt Japan in die schwerste Krise seit dem Zweiten Weltkrieg fallen. Zudem brechen am zweiten Handelstag die Finanzmärkte dramatischst ein.
Der japanische Leitindex Nikkei stürzte teilweise um 14 Prozent ab, Panikverkäufe bestimmen das Szenario an der Tokioter Börse. In den ersten zwei Handelstagen verloren die größten an der Börse notierten Unternehmen über 700 Milliarden Dollar an Wert. An den Finanzmärkten droht der totale Kollaps und verzweifelt versucht die japanische Notenbank mit Finanzspritzen die Geldmärkte zu stabilisieren. Insgesamt flossen so über 200 Milliarden Euro in die Finanzmärkte, was den dramatischen Absturz der Börse allerdings nicht verhindern konnte. Ausländische Investoren reagieren geradezu panisch und stoßen alles ab, was abzustoßen geht. Unterdessen wurden Tepco und Toshiba-Aktien vom Handel ausgesetzt, hier zeichnet sich ein Verlust von weit über 20 Prozent ab.
Die drastischen Reaktionen der Anleger sind nur schwer auf das eigentliche Beben oder die Schäden durch den Tsunami zurückzuführen. Vielmehr geht die Angst vor dem Super-Gau um, eine Angst, die nicht unbegründet ist. Die Ereignisse in den betroffenen Atomkraftwerken überschlagen sich. Mittlerweile sind drei Reaktoren von einer Kernschmelze betroffen, weitere Explosionen und Feuer lassen die Lage dramatisch zuspitzen. Japan bereitet weitere Evakuierungen von Zehntausenden Menschen vor und Nordwinde drohen die bereits vorhandene Radioaktivität in die Millionenmetropole Tokio zu wehen. Kaum jemand weiß, wie es in den nächsten Stunden und Tagen weitergehen wird. Die Meldungen rund um die betroffenen Atomkraftwerke sind widersprüchlich und verlässliche Angaben sind kaum zu bekommen. Jedoch ist es eine Tatsache, dass Japan zurzeit von Katastrophe zu Katastrophe katapultiert wird.