Die arabische Welt kommt nicht zur Ruhe. Nach den erfolgreichen Protesten in Tunesien und Ägypten, setzten Kritiker auch in dem Emirat Bahrain auf Demonstrationen und fordern einen politischen Wechsel. Regierungskritische Proteste sind aber wie in Libyen alles andere als gewünscht und so versucht die Regierung mit allen Mitteln die Proteste zu unterdrücken und schreckt dabei auch nicht vor Gewalt zurück. Es scheint als sei man bereit ähnlich wie in Libyen ein gewisses Risiko einzugehen. Deutliche Hinweise dafür ist die Eskalation, die sich am Mittwoch in der Hauptstadt Manama abzeichnete.
Regierungsgegner demonstrierten auf dem Perlenplatz und machten ihrem Unmut Luft. Die schiitische Bevölkerungsmehrheit fühlt sich von der sunnitischen Dynastie im Lande unterdrückt und fordert einen Wechsel der Politik. Die Machthaber hingegen scheinen von einem Wechsel jedoch nichts zu halten und lassen Proteste gnadenlos niederschlagen. Auf dem Perlenplatz fuhren Panzer vor und Hunderte Soldaten und Polizisten räumten den Platz gewaltsam. Unter anderem wurden dabei Tränengas-Granaten in die Menge gefeuert, mindestens fünf Menschen sind bei der gewaltsamen Räumung ums Leben gekommen.
Wie dramatisch die Lage ist, zeigt sich in der Brutalität mit der Soldaten und Polizisten vorgegangen sind. Nicht nur Tränengas, sondern auch scharfe Munition wurde bei der gewaltsamen Räumung eingesetzt, Dutzenden Verletzten wurde die Behandlung in einem Krankenhaus versagt, da dieses von Armee und Polizei abgeriegelt war. Das Innenministerium verfolgt jedoch eine ganz andere Informationspolitik und gab an, dass Demonstranten Zelte in Brand setzten und Gasflaschen zur Explosion gebracht haben. Zwei Polizisten sollen dabei ums Leben gekommen sein.
Wie auch immer sich die Lage in Bahrain entwickelt, es hat den Anschein, dass Veränderungen wie in Tunesien und Ägypten alles andere als gewollt sind. An Libyen ein Beispiel nehmend zeigt man sich stur und setzt auf Eskalation, statt auf Deeskalation. Mit genug Gewalt und der Niederschlagung von Demonstrationen wird man der Lage schon Herr werden und so soll wohl alles bleiben wie bisher. Es bleibt abzuwarten, welche Kreise diese Eskalation in der arabischen Welt ziehen wird.