Die Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele 2012 in London laufen auf Hochtouren. An allen Ecken und Enden wird in Großbritannien gebaut, die Stadt Portsmouth nahm es mit dem Bauen wohl nicht ganz so genau. Stolze fünf Millionen Pfund, was ca. 5,9 Millionen Euro entspricht, investierte man in ein neues Schwimmbecken. Edel und hochwertig sollte es werden und das wurde es auch. Portsmouth ist stolz auf das Schwimmbecken, jedenfalls war man stolz, bis sich herausstellte, dass 5 Millimeter in der Länge fehlten.
Nach allen Regeln der Kunst wurde vermessen und es stellte sich heraus, dass das Becken genau 50 m lang war und es solle keinen Grund für eine Beanstandung geben. Das IOC sieht dies aus einem guten Grund ganz anders: Nicht mit einberechnet wurden die Anschlagsplatten, die mittels Sensoren die Zeit der Schwimmer nehmen. Somit ist das Becken stolze 5 Millimeter zu kurz und nein, das wird in dieser Form vom IOC nicht abgesegnet. Zwar ist Portsmouth kein direkter Austragungsort von Wettkämpfen, aber genau an diesem Ort sollten die Athleten trainieren können und dies auf höchstem Niveau.
Findige Mitglieder des Stadtrates fanden, dass man doch die Zeit per Hand nehmen könne, die Anschlagplatten so weglassen kann und das Becken die erforderliche 50 m Länge erreicht hätte. Sicherlich eine tolle Idee für jeden Amateur, aber für Profisportler alles andere als geeignet. Und nun sind ganze fünf Millimeter dafür verantwortlich, dass Steuergelder im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser gesetzt werden. Der Nachbau und Umbau des Beckens wird weitere Hunderttausende kosten. Kluge Köpfe schlagen einfach dünnere Fliesen vor oder wollen die Anschlagplatte in die Fliesen einlassen. Was auch immer mit dem Schwimmbecken passiert und wie auch immer es auf den olympischen Standard kommt, es wird teuer und blamabel ist es allemal. London 2012 kann kommen und mit ein ganz klein wenig Glück ist die Bahn dann sogar 50,00 statt 49,995 m lang.